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Beitrag 9 Min. Lesezeit

Kundenbedürfnisse: 17 Arten, Definition und Beispiele

Das Verständnis der Kundenbedürfnisse ist entscheidend für Loyalität und nachhaltiges Wachstum. Entdecken Sie die häufigsten Kundenbedürfnisse und effektive Strategien, um diese zu erfüllen.

Erin Hueffner

Content Marketing Manager

Eine Illustration einer arbeitenden Person, die einem kleinen Mädchen ein Paket überreicht und auf die Kundenbedürfnisse eingeht, indem sie sich auf Höhe des Kindes kniet.

Was sind Kundenbedürfnisse?

Kundenbedürfnisse sind all die Faktoren, Anforderungen und Erwartungen, die aus der Perspektive der Kund:innen eine positive Customer Experience ausmachen. Diese Bedürfnisse zu verstehen und zu erfüllen, ist der Schlüssel zu einem guten Service und zum Aufbau von Kundenbindung.

In der Regel sind die Menschen eher nicht dazu bereit, Geld auszugeben, ohne im Gegenzug etwas dafür zu bekommen. Selbst bei Spenden erhalten sie etwas: das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben oder einen guten Zweck zu unterstützen. Wenn Unternehmen erfolgreich sein wollen, müssen sie unerfüllte Kundenbedürfnisse ermitteln und entsprechende Lösungen anbieten.

Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn wie findet man heraus, was Kund:innen wirklich wollen? In diesem Artikel behandeln wir verschiedene Arten von Kundenbedürfnissen, wie die Ihrer eigenen Kund:innen. Außerdem geht es um praktische Strategien, um sie wirksam zu erfüllen.

Darum geht es in diesem Beitrag:

17 Haupttypen von Kundenbedürfnissen

Laut Ben Motteram, Principal and CX Expert, haben die meisten Kund:innen 17 Grundbedürfnisse, wenn sie mit einem Unternehmen interagieren.

1. Freundlichkeit

Freundlichkeit ist das grundlegendste Kundenbedürfnis und es geht dabei schlicht um Höflichkeit und Zuvorkommenheit. Kund:innen schätzen herzliche, zugängliche und höfliche Interaktionen mit Unternehmen. Freundlichkeit fördert eine positive Erfahrung und sorgt für Wiederholungskäufe.

Beispiel: Support-Mitarbeiter:innen, die Kund:innen freundlich begrüßen, sie in Telefonaten namentlich nennen und freundliche Gespräche führen.

2. Einfühlungsvermögen

Die Kund:innen sollten deutlich spüren, dass das Unternehmen ihre Bedürfnisse und individuellen Umstände versteht und achtet. Empathie bedeutet, die Bedürfnissen der Kund:innen anzuhören und mit Mitgefühl zu reagieren.

Beispiel: Eine mitarbeitende Person im Kundendienst, die geduldig zuhört, wie Kund:innen sich beschweren, weil ein Produkt defekt ist, und eine aufrichtige Entschuldigung und eine schnelle Lösung anbietet.

3. Fairness

Kund:innen erwarten bei einem kundenorientierten Ansatz eine faire Behandlung mit transparenten Preisen und gerechten Regelungen.

Beispiel: Ein Einzelhandelsunternehmen mit einer klaren und schlüssigen Rückgaberichtlinie, die dafür sorgt, dass alle Mitarbeiter:innen die Kund:innen gleich behandeln, wenn sie ein Supportteam kontaktieren, um ein Produkt zurückzugeben.

4. Kontrolle

Kund:innen finden es wichtig, die Kontrolle über ihre Kaufentscheidungen und ihre Erfahrungen zu haben. Sie sollten auch während des Kaufprozesses Entscheidungen autonom treffen und ihre Wahl nach dem Einkauf flexibel verwalten können.

Beispiel: Ein Anbieter für Online-Streaming, der anpassbare Abonnements, eine 30-tägige kostenlose Testversion und Optionen zum Anpassen, Pausieren oder Stornieren bietet.

5. Alternativen

Kund:innen wünschen sich vom Kundenservice Auswahl und Flexibilität. Sie möchten ein breites Spektrum an Möglichkeiten haben, um ihre Anforderungen zu erfüllen. Wenn mehrere Alternativen und Möglichkeiten zur Verfügung stehen, können Kund:innen eine Lösung finden, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen am besten entspricht.

Beispiel: Mitarbeitende im Kundenservice, die eine Beschwerde über ein fehlerhaftes Produkt bearbeiten, bieten die Wahlmöglichkeit, den Artikel entweder zurückzusenden und vollständig zurückerstattet zu bekommen oder ohne zusätzliche Kosten ein Ersatzprodukt zu erhalten.

6. Informationen

Kund:innen wollen eindeutige, genaue und vollständige Informationen erhalten, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. Detaillierte Beschreibungen, Bewertungen und Gebrauchsanweisungen der Produkte sind deshalb unerlässlich.

Eine gut organisierte Wissensdatenbank kann die Kundenzufriedenheit erheblich steigern, indem sie leicht zugängliche Antworten auf häufige Fragen und Probleme bietet. So können Kund:innen schnell die gewünschten Informationen finden, ohne sich an den Kundensupport wenden zu müssen.

Beispiel: Ein Online-Elektrohandel, der detaillierte Spezifikationen, Nutzerbewertungen und Videodemos für jedes Produkt sowie eine Wissensdatenbank mit FAQs, Anleitungen zur Fehlerbehebung und Benutzerhinweise bereitstellt.

7. Zeit

Die Zeit der Kund:innen ist wertvoll. Unternehmen sollten sie entsprechend würdigen. Um die Kundenerwartungen zu erfüllen, benötigen CX Teams eine geeignete Kundenservice-Software. Sie sollte ihnen die notwendigen Tools zur Verfügung stellten, damit sie schnell und effektiv auf ihre Kund:innen reagieren können.

Beispiel: Ein Unternehmen im E-Commerce arbeitet mit einem KI-Agenten, einem besonders hochentwickelten Chatbot, um häufige Kundenanfragen zu Bestellstatus, Versandzeiten und Rückgaberegelungen sofort zu beantworten. Das ermöglicht es Kund:innen, rund um die Uhr sofort Antworten zu bekommen, ohne auf Kundendienst-Mitarbeiter:innen warten zu müssen. Das spart erheblich Zeit und Aufwand.

8. Funktionalität

Im Kontext von Kundensupport bezieht sich die Funktionalität auf die Fähigkeit der Kundendienst-Mitarbeiter:innen, Prozesse und Servicetools, die Kundenbedürfnisse treffsicher und zeitnah zu erfüllen. Dabei ist es wichtig, Informationen bereitzustellen und effiziente Problemlösungsfähigkeiten anzubieten, um Kundenerwartungen zu erfüllen.

Beispiel: Eine funktionale Wissensdatenbank auf der Website eines Unternehmens, die gut organisiert und leicht durchsuchbar ist und die außerdem regelmäßig aktualisiert wird. Sie enthält umfassende Informationen zu Produkten, Dienstleistungen und häufigen Problemen, sodass Kund:innen schnell Antworten auf ihre Fragen finden und Probleme selbständig lösen können.

9. Qualität

Kund:innen erwarten beim Service, den sie erhalten, hohe Standards. Ein hochwertiger Kundenservice hat folgende Merkmale:

  • Ein sachkundiges und gut ausgebildetes Supportpersonal

  • Schnelle und genaue Beantwortung der Anfragen

  • Gleichbleibende Leistung über alle Berührungspunkte hinweg

  • Proaktive Problemlösung

Beispiel: Eine Premium-Fluggesellschaft, die für ihren außergewöhnlichen Kundenservice bekannt ist, stellt sicher, dass Kund:innen bei jeder Interaktion Wertschätzung und Unterstützung erfahren: von der Buchung bis zur Nachbereitung nach dem Flug.

10. ​​Komfort

Kund:innen möchten, dass die Interaktionen mit Unternehmen für Sie möglichst komfortabel ablaufen. Ein unkomplizierter Zugriff, einfache Prozesse und zeitsparende Funktionen gehören hier beispielsweise zu den Erwartungen.

Beispiel: Ein Telekommunikationsunternehmen, das ein benutzerfreundliches Portal für den Self-Service anbietet. Kund:innen können damit ihren Kontostand überprüfen, Rechnungen bezahlen, häufige Probleme beheben und mit Kundendienst-Mitarbeiter:innen in Echtzeit chatten, ohne dass sie dort anrufen oder ein Ladengeschäft aufsuchen müssen.

11. Wirtschaftlichkeit

Kund:innen suchen nach Produkten und Dienstleistungen, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und bei denen sich Kosten und Nutzen ausgleichen. Wenn Sie Kund:innen keine wertvolle und positive Erfahrung bieten, riskieren Sie, sie an Wettbewerber zu verlieren.

Beispiel: Ein Anbieter für Cloud-Storage, der skalierbare Preispläne basierend auf den jeweiligen Speicheranforderungen bietet und so sicherstellt, dass die Kund:innen nur für das bezahlen, was sie auch nutzen.

12. Optionen

Wenn Sie eine Vielzahl von Supportkanälen bereitstellen, können die Kund:innen genau die Customer Service Experience auswählen, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen am besten entspricht. Ein Omnichannel-Kundenservice ermöglicht es Kund:innen, besonders komfortabel und bequem mit Unternehmen zu interagieren.

Beispiel: Der technische Support eines Unternehmens, der eine Omnichannel Experience mit Optionen für E-Mail, Live-Chat, Telefon und Self-Service bietet. Ein integriertes Ticketsystem gewährleistet unabhängig vom verwendeten Kanal eine effiziente Problemlösung und Kund:innen können den Ticketstatus in Echtzeit überprüfen.

13. Vertrauen

Kund:innen müssen darauf vertrauen, dass die Marke ihre Versprechen einhält und ihre personenbezogenen Daten schützt. Vertrauen wird durch gleichbleibende, zuverlässige und ehrliche Interaktionen aufgebaut. Kund:innen müssen darauf vertrauen können, dass Unternehmen ihre Versprechen einhalten und den Kundendatenschutz priorisieren.

Laut unserem Zendesk Customer Experience Trends Report 2024 kaufen 70 Prozent der Verbraucher:innen keine Produkte und nehmen keine Dienstleistungen von Unternehmen in Anspruch, die ihrer Meinung nach keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen haben. Es geht bei gutem Kundenservice nicht nur darum, hochwertigen Support bereitzustellen sondern auch darum, Kund:innen ein sicheres und vertrauenswürdiges Umfeld zu bieten.

Beispiel: Ein Finanzdienstleister, der eine sichere Kundenserviceplattform mit robusten Funktionen für Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung und Compliance implementiert, um die gesamte Kundenkommunikation und alle personenbezogenen Daten zu schützen.

70 Prozent der Verbraucher:innen kaufen laut Zendesk keine Produkte und nehmen keine Dienstleistungen von Unternehmen in Anspruch, die ihrer Meinung nach unzureichende Sicherheitsmaßnahmen haben.

14. Barrierefreiheit

Im Sinne der Inklusion sollten die Kanäle und Dienstleistungen des Kundensupports für alle Kund:innen leicht zugänglich sein, auch für Menschen mit Behinderungen. Man sollte also die Supportsysteme so gestalten, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen erfüllt werden und alle Kund:innen einen effektiven Support erhalten.

Beispiel: Ein Unternehmen, das ein umfassendes, zugängliches System für den Kundenservice implementiert, das die folgenden Funktionen umfasst:

  1. Eine für Bildschirmleser geeigneter Website mit übersichtlicher Benutzeroberfläche für Kund:innen mit Sehbeeinträchtigung,

  2. Support Live-Chat mit Optionen für größere Textgrößen und höhere Kontraste,

  3. mehrsprachige Unterstützung für Nicht-Muttersprachler:innen,

  4. Optionen für Wissensdatenbankbeiträge in Leichter Sprache für Kund:innen mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Durch diese vielfältigen und leicht zugänglichen Supportoptionen stellt das Unternehmen sicher, dass alle Kund:innen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, problemlos die benötigte Hilfe suchen und bekommen können.

15. Transparenz

Kund:innen erwarten eine eindeutige, ehrliche und offene Kommunikation in Bezug auf Produkte, Dienstleistungen, Preise und Unternehmensrichtlinien.

Beispiel: Mitarbeitende im Support informieren im Detail und auf leicht verständliche Art und Weise zu Preisaktualisierungen und schlüsseln dabei auch die Gebühren auf.

16. Innovation

Kund:innen mögen Marken, die innovative und moderne Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das gilt insbesondere für Branchen, in denen die Customer Experience traditionell eher kompliziert und unbequem ist. Unternehmen, die neue Technologien nutzen, verschaffen sich so oft einen Wettbewerbsvorteil.

Beispiel: Ein Fintech-Unternehmen implementiert einen KI-Agenten, der komplexe Aufgaben ohne Beteiligung der Mitarbeiter:innen eigenständig erledigen kann, wie etwa verloren gegangene oder gestohlene Bankkarten ersetzen.

17. Identität

Kund:innen wählen oft Marken, die mit ihrer Identität und ihren Werten übereinstimmen. Unternehmen, die das Selbstbild und die Überzeugungen der Kund:innen widerspiegeln, fördern eine starke emotionale Verbindung. Das sollte sich auch auf die Customer Experience erstrecken und dafür sorgen, dass jede Interaktion die Identität und die Werte der Marke stärkt.

So bleibt die emotionale Verbindung zu den Kund:innen auch bei Interaktionen erhalten, in denen es um die Lösung von Problemen geht.

Beispiel: Ein hippes Technologieunternehmen, das sich hauptsächlich an junge Menschen richtet, implementiert im Kundensupport einen Chatbot, der seine Markenidentität widerspiegelt. Die Chatbot-Persona, mit der er programmiert wurde, ist lässig und sympathisch und sie verwendet in den Antworten Emojis, GIFs und Popkulturreferenzen. So fühlen sich selbst die automatisierten Supportinteraktionen wie ein Teil der Marke an.

Warum sind Kundenbedürfnisse so wichtig?

In der Show „Chef ohne Gnade“ besucht Gordon Ramsay angeschlagene Restaurants, deren Besitzer:innen die Bedürfnisse ihrer Kund:innen oft einfach nicht verstehen. Erst Ramsays Kennerblick (und seine bildhafte Sprache) öffnen ihnen die Augen und sie verstehen besser, was ihre Kund:innen wirklich wollen.

Nicht jeder von uns kann einen Gordon Ramsay haben, der uns auf Zack bringt. Deshalb ist es wichtig, sich auf die Bedürfnisse der Kund:innen einzustellen. Das ist der entscheidende Faktor, wenn es darum geht, ob ein Unternehmen floriert oder immer kurz vor dem Bankrott steht.
Wer die Kundenbedürfnisse ins Zentrum stellt, dem gelingt Folgendes:

  • Steigerung der Kundenzufriedenheit: Wenn Sie die Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen, haben Ihre Kund:innen das Gefühl, dass man sie wertschätzt.
  • Ein verbesserter Ruf für die Marke: Eine gute Mundpropaganda ist als Marketing für den Aufbau einer starken Marke von unschätzbarem Wert.
  • Gesteigerte Kundenzufriedenheit: Bedürfnisse präventiv anzugehen, hilft, um die Abwanderungs- und Anschaffungskosten zu senken.
  • Erhöhter Umsatz und höhere Rentabilität: Treue Kund:innen geben mehr aus und empfehlen Sie eher an andere weiter.
  • Wettbewerbsvorteil: Mit besonders guten Customer Experiences können Sie sich von anderen abheben.
  • Wertvolle Insights: Wenn Sie sich auf Kundenfeedback einlassen, finden Sie Bereiche mit Verbesserungspotenzial und Inspiration für innovative Ideen.

Wenn Sie sich dieser Vorteile bewusst werden und entsprechend reagieren, können Sie einen treuen Kundenstamm aufbauen und langfristig erfolgreich sein. Im nächsten Abschnitt sehen wir uns praktische Strategien dafür an, wie Sie die wichtigsten Bedürfnisse Ihrer Kund:innen finden und befriedigen können.

So ermitteln Sie Kundenbedürfnisse

Die folgenden Best Practices sollten Sie berücksichtigen, um die Bedürfnisse Ihrer Kund:innen zu ermitteln.

Nutzen Sie KI

Mit KI-Software für den Kundenservice wie Zendesk können Sie automatisch die Kundenabsicht und die Stimmung in E-Mails, Chats und mehr ermitteln. Dadurch werden wichtige Probleme schnell erkannt, sodass Sie die Customer Experience verbessern können.

KI kann Supporttickets analysieren und zusammenfassen und das wichtigste Anliegen oder Problem in einfachen Worten zusammenfassen. Das hilft den Kundendienst-Mitarbeiter:innen, die wichtigsten Bedürfnisse sofort zu verstehen, ohne lange Threads lesen zu müssen.

Die KI kann auch Ihre eingehenden Tickets nach Thema, Dringlichkeit, Produktbereich und mehr sortieren. Wenn Sie diesen aufwendigen Prozess automatisieren, sorgen Sie dafür, dass nichts verloren geht und alle Anfragen korrekt weitergeleitet werden.

Sehen Sie sich Ihre CX Daten genau an

Daten zum Kundenengagement zeigen, welche Probleme Ihre Kund:innen besonders häufig plagen. Überprüfen Sie dazu Transkripte aus dem Chat, Supporttickets und Umfragen, die ihre Probleme und Schwierigkeiten genau beleuchten. Suchen Sie nach wiederkehrenden Themen oder häufigen Beschwerden, die auf ein zugrunde liegendes Problem hinweisen. Ermitteln Sie Verbesserungsmöglichkeiten.

Sehen Sie sich an, welche Kanäle Kund:innen für verschiedene Situationen jeweils bevorzugen.

Mögen sie Live-Chat z. B. besonders gern, wenn sie nur eine kurze Frage haben, nutzen aber E-Mail gern für komplexe Probleme? Diese Insights können Ihnen dabei helfen, Ihre Kanäle und Ressourcen zu optimieren.

Bleiben Sie der Zeit immer einen Schritt voraus, indem Sie Ihre Daten auf neue Kundenbedürfnisse und -anfragen hin ansehen. So wird vielleicht wiederholt nach einer bestimmten Funktion gefragt oder andere Zeiten für den Support gewünscht. Wenn Sie Trends frühzeitig erkennen, können Sie sich anpassen, bevor es zu einer Eskalation kommt.

Involvieren Sie Ihr Kundenserviceteam

Ihr Kundenserviceteam ist ganz vorne mit dabei und arbeitet Tag für Tag mit Ihren Kund:innen zusammen. Sie stellen Fragen, gehen auf Bedenken ein und sehen aus nächster Nähe, welche Erwartungen die Kund:innen an Ihr Unternehmen haben. Warum also nicht dieses Wissen aus erster Hand nutzen?

Sie könnten wertvolle Einblicke darüber geben, wonach Kund:innen fragen, was sie verwirrt und wo die wichtigsten Verbesserungsbereiche liegen. Wenn Sie genau zuhören, erkennen Sie möglicherweise Muster in der Customer Experience, die interessant für Ihre Produktplanung sein könnten.

Kundendienst-Mitarbeiter:innen bearbeiten schließlich nicht nur Supporttickets, sondern sie fungieren auch oft als Produktexperten. Sie wissen genau, wie Kund:innen Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung im echten Leben nutzen. Dieses Kontextwissen ist von unschätzbarem Wert, um die gesamte Customer Journey und Experience zu verstehen.

Außerdem zeigt Ihre offene Kommunikation mit dem Kundenservice, dass Ihnen diese Perspektive wichtig ist und dass sich das Feedback direkt auf das Unternehmen auswirkt. Im Gegenzug teilen die Mitarbeiter:innen, derart motiviert, eher hilfreiche Insights mit Ihnen. So profitieren beide und diese positive Feedbackschleife sorgt für laufende Verbesserung.

Fragen Sie Ihre Kund:innen, was sie brauchen

Der einfachste Weg, um Kundenbedürfnisse zu ermitteln, besteht darin, Kund:innen direkt zu fragen. Sie können Kundenfeedback durch Umfragen, Interviews, Fokusgruppen oder informelle Gespräche sammeln.

  • Umfragen ermöglichen es Ihnen, Daten schnell und einfach aus einer großen Stichprobe zu erfassen. Verwenden Sie dabei am besten eine Mischung aus offenen Fragen und Multiple-Choice-Fragen.

  • Interviews bieten umfassende, qualitative Insights, da sie tiefere Einblicke in die individuellen Perspektiven und Probleme bieten.

  • Fokusgruppen ermöglichen Diskussionen und Ideenaustausch zwischen kleinen Kundengruppen.

Welche Methode Sie auch wählen, wichtig ist es, die richtigen Fragen zu stellen, die Herausforderungen, Frustrationen, Ziele und Prioritäten aufdecken.

Sehen Sie sich an, was in den sozialen Medien passiert

Immer mehr Unternehmen haben erkannt, wie wichtig es ist, zu Kundenservicezwecken eine Social-Media-Präsenz zu haben. Kund:innen möchten mit Ihnen auf dieselbe Weise wie mit Freund:innen und Familie kommunizieren – also häufig über soziale Kanäle.

Wenn Sie mit Kund:innen auf den von ihnen bevorzugten Kanälen kommunizieren, lassen sich sinnvollere Beziehungen aufbauen. Gleichzeitig ist das eine hervorragende Möglichkeit, von Ihren Kund:innen in Echtzeit Feedback einzuholen, um zu sehen, was ihnen gefällt und was nicht. Wenn Sie merken, dass immer wieder die gleichen Fragen oder Themen zur Sprache kommen, wird Ihnen schnell klar, dass von Ihrer Seite aus Handlungsbedarf besteht und dass es Kundenbedürfnisse gibt, die Sie erfüllen sollten.

Erstellen Sie eine Customer Journey Map

Um den Bedürfnissen Ihrer Kund:innen gerecht zu werden, müssen Sie verstehen, wonach sie suchen und in welcher Phase der Customer Journey sie sich befinden: vom Entdecken Ihres Produkts bis hin zum Kauf. Customer Journey Maps sind eine visuelle Darstellung der Interaktion Ihrer Kund:innen mit Ihrer Marke. Sie hilft, die Dinge aus der Perspektive Ihrer Kund:innen zu sehen, Erkenntnisse über potenzielle Hindernisse abzuleiten und die gesamte Experience zu verbessern.

„Die Customer Experience spielt zu jedem Zeitpunkt in der Customer Journey eine wichtige Rolle, und Kund:innen merken es, wenn der Prozess nicht reibungslos abläuft“, sagt Harry Wray, Customer Success Executive bei Zendesk. „Um die Bedürfnisse der Kunden wirklich zu verstehen, sollten Sie sich die Customer Experience aus der Kundenperspektive ansehen.“

„Um die Bedürfnisse der Kunden wirklich zu verstehen, sollten Sie sich die Customer Experience aus der Kundenperspektive ansehen“, so Harry Wray von Zendesk.

So erfüllen Sie Kundenbedürfnisse

Sehen wir uns hier nun fünf Schlüsselstrategien an, mit denen Sie dafür sorgen können, dass sich Ihre Kund:innen gehört, wertgeschätzt und zufrieden fühlen.

Schneller Kundenservice

Kund:innen sehnen sich nach einer unmittelbaren Befriedigung ihrer Bedürfnisse. Kund:innen wollen Antworten – und zwar schnell. Es ist nicht verwunderlich, dass in unserem CX Trends Bericht 51 Prozent der Kund:innen angegeben haben, dass sie lieber mit Bots als mit Menschen interagieren, wenn sie einen sofortigen Service wünschen.

Mit den KI-Agenten, fortschrittlichen KI-gestützten Chatbots von Zendesk, können Sie Kund:innen blitzschnell antworten und rund um die Uhr Support bereitstellen. Zudem können Ihre Kundendienst-Mitarbeiter:innen sich so besser auf den Aufbau von Kundenbeziehungen konzentrieren und ihnen bei Bedarf eine persönliche Note verleihen.

Laut Zendesk sagen die meisten Kund:innen, dass sie lieber mit Bots als mit Menschen interagieren, wenn es darum geht, sofort bedient zu werden.

Personalisierung der Kundeninteraktionen

Haben Sie schon einmal erlebt, dass eine unbekannte Person Ihnen Komplimente zu Ihrem Outfit macht? Das ist nur eine kleine Geste, doch sie kommt überraschend, persönlich und versüßt einem den Tag. Eine solche Verbindung wünschen sich auch Ihre Kund:innen, wenn sie mit Ihrer Marke interagieren.

Setzen Sie Ihre Daten ein, um Ihre Kundeninteraktionen individuell zu gestalten. Sie könnten Kund:innen beispielsweise namentlich ansprechen (dabei sollten Sie es aber nicht übertreiben), sie könnten sie auf bisherige Käufe ansprechen oder Produkte basierend auf ihren Interessen vorschlagen.

KI-gestützte Tools können Ihnen dabei helfen, Ihre Kund:innen nach unterschiedlichen Kriterien aufzuteilen, sodass Sie gezielt kommunizieren und entsprechende Angebote erstellen können. Sie können auch die Verhaltensmuster Ihrer Kund:innen analysieren, um zukünftige Bedürfnisse vorherzusagen, sodass Sie einen proaktiven Kundenservice bieten können.

Wenn Kund:innen beispielsweise häufig ein bestimmtes Produkt kaufen, könnte ein KI-System eine personalisierte E-Mail mit den passenden Pflegetipps versenden. Oder wenn Kund:innen immer wieder dasselbe Problem haben, könnte das System das markieren, sodass Mitarbeiter:innen Kontakt aufnehmen und eine bessere Lösung anbieten könnten.

Koppelung von KI mit dem Fachwissen Ihrer Mitarbeiter:innen

Obwohl KI schon beeindruckend leistungsstark ist, verfügt sie nicht über die Kundendienstfähigkeiten von menschlichen Kundendienst-Mitarbeiter:innen. In unserem CX Trends Bericht sehen 75 Prozent der CX Führungskräfte KI als Unterstützung für die menschliche Intelligenz und nicht als Ersatz dafür.

KI kann datenintensive, sich wiederholende Aufgaben bewältigen, während sich Kundendienst-Mitarbeiter:innen auf den Aufbau von Beziehungen, die Lösung komplexer Probleme und die Bereitstellung emotionaler Intelligenz konzentrieren können, die Maschinen nicht nachbilden können.

Beispielsweise kann ein KI-Agent zunächst eine Kundenanfrage bearbeiten, bei der es um betrügerische Abbuchungen von einer Bankkarte geht. Er kann Details zu den fraglichen Transaktionen sammeln, sie mit der Kaufhistorie der Kund:innen vergleichen und möglicherweise Muster erkennen, die auf Betrug hindeuten.

Wenn die KI feststellt, dass mit hoher Sicherheit Betrug stattgefunden hat, kann sie das Streitbeilegungsverfahren einleiten, die Karte vorübergehend sperren lassen und direkt einen Ersatz bestellen. Wenn die Situation weniger eindeutig ist oder die Kund:innen weitere Fragen haben, kann die KI die Kund:innen und alle relevanten gesammelten Informationen nahtlos an Kundendienst-Mitarbeiter:innen weiterleiten. So verläuft die Customer Experience reibungslos und gleichzeitig kann Ihr Supportteam möglichst effizient arbeiten.

Durch die Kombination von KI und dem Fachwissen der Mitarbeiter:innen können Sie Ihre Ziele für den Kundenservice besser erreichen und in jeder Phase der Customer Journey schnellen, genauen und empathischen Support bieten.

Laut Zendesk sehen 75 Prozent der CX Führungskräfte KI als Unterstützung für die menschliche Intelligenz und nicht als Ersatz dafür.

Erstellung von Kundenprofilen

Um die Bedürfnisse Ihrer Kund:innen tatsächlich zu erfüllen, müssen Sie verstehen, wer sie sind, was sie sich wünschen und wie sie mit Ihrem Unternehmen interagieren. Der Aufbau umfassender Kundenprofile ist der Schlüssel zu diesem Verständnis.

Beginnen Sie damit, Daten an verschiedenen Berührungspunkten mit den Kund:innen zu sammeln, beispielsweise beim Besuch der Website, über die Kaufhistorie, bei den Supportinteraktionen, auf den sozialen Medien und mehr. Verwenden Sie diese Daten, um eine 360-Grad-Ansicht der einzelnen Kund:innen zu erstellen.

Zum Beispiel kann ein Kundenprofil Folgendes beinhalten:

  • Grundlegende demografische Daten (Alter, Standort, Lebensstil, Einkommen)

  • Kaufhistorie und -präferenzen

  • Bevorzugte Kommunikationskanäle

  • Interaktionsverlauf mit Ihrem Unternehmen

  • Feedback in Umfragen oder Bewertungen

Umfassende Kundenprofile ermöglichen es Ihnen, Ihre Interaktionen und Angebote an die Bedürfnisse und Präferenzen der einzelnen Kund:innen anzupassen. Wenn beispielsweise in einem Kundenprofil angezeigt wird, dass gerne Videotutorials angesehen werden, könnten Sie dieses Format gezielt auswählen, wenn Sie dieser Person Support- oder Produktinformationen bereitstellen.

Auch hier kann KI sehr hilfreich sein. KI-gestützte Analysen können riesige Datenmengen durchsuchen, um Muster und Insights zu erkennen, die für menschliche Beobachter:innen möglicherweise nicht sofort sichtbar sind. Diese Erkenntnisse können Ihnen dabei helfen, Ihre Kundenprofile zu verfeinern und Ihre Strategie für die Customer Experience entsprechend anzupassen.

Verwendung der richtigen Software

Ihre Software sollte Ihnen dabei helfen, die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und zu antizipieren, Ihre Ziele für den Kundenservice zu unterstützen und einen kundenorientierten Support zu ermöglichen.

Zum Beispiel führt Degreed, eine Plattform für Bildungstechnologie, seine Kundenbedürfnisse zusammen, indem sie Kundendienstsoftware verwendet, die sich in die Abteilungen Produktion, Vertrieb und Customer Success integrieren lässt.

Das Team verwaltet ein hohes Ticketvolumen, indem es die Daten aus dem Kundenfeedback von Zendesk analysiert. Diese Daten ermöglichen es den Mitarbeiter:innen, Probleme rechtzeitig vor einer Verschlimmerung zu finden, die Entwicklung neuer Funktionen voranzutreiben, das Supportvolumen zu reduzieren und die Zufriedenheit und die Bindung der Kunden zu verbessern.

Degreed verzeichnete Kosteneinsparungen von 1 Mio. USD mit Effizienzsteigerungen durch Automatisierung, KI-Agenten, Makros und Kundendaten innerhalb von Zendesk.

Die Bedürfnisse der Kunden mit Zendesk erfolgreich ansprechen

Die Bedürfnisse Ihrer Kund:innen zu verstehen und zu antizipieren, ist keine leichte Aufgabe, aber wichtig, um eine dauerhafte Kundenbindung und stetiges Wachstum zu ermöglichen. Wenn Sie einen kundenzentrierten Ansatz verfolgen, personalisiertem, vorausschauendem Support einen hohen Stellenwert einräumen und die richtige CX Lösung, wie Zendesk, nutzen, können Sie die Bedürfnisse Ihrer Kunden erfüllen und ihre Erwartungen sogar übertreffen.

Mit Zendesk gelingt Ihnen Folgendes:

  • Einen personalisierten Omnichannel-Service etablieren,

  • einen hochwertigen und effizienten Service mithilfe von KI-Agenten und Automatisierungsfunktionen anbieten,

  • Probleme mit KI-gestützten Insights und Empfehlungen schneller lösen,

  • schnelles und einfach zu implementierendes Workforce Management in Echtzeit anbieten,

  • intelligenter arbeiten mithilfe von leistungsstarken Tools für Kundendienst-Mitarbeiter:innen und Administrator:innen,

  • eine differenzierte, skalierbare Customer Experience anbieten,

  • erstklassige Servicelösungen mit geringem Verwaltungsaufwand bereitstellen.

Erfahren Sie, wie Sie mit der Kundenservice-Software von Zendesk dauerhafte, sinnvolle Beziehungen aufbauen können, die einen Wendepunkt für Ihre Customer Experience bedeuten.

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