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7 Min. Lesezeit

Was ist Platform-as-a-Service (PaaS)? Ein Leitfaden mit Beispielen, Anwendungen und Tipps für den effektiven Einsatz

Machen Sie sich mit Ihren Optionen und Alternativen rund um PaaS vertraut.

Von Mark Smith, Content Marketing Manager

Zuletzt aktualisiert: 24. September 2021

Im Jahr 2020 wurde die Arbeitswelt virtuell. Besprechungen wurden von Sitzungssälen zu Zoom verlegt, Gespräche auf dem Gang wurden zu Slack-Threads, und die IT-Infrastruktur verschwand in der Cloud.

In Zeiten knapper werdender Technik-Budgets haben Unternehmen statt in IT-Hardware lieber in kostengünstigere Cloud-Services investiert. Anstatt für teure Rechenzentren und Server vor Ort zu bezahlen, konnten Unternehmen über Cloud-Service-Anbieter auf die benötigten Computerressourcen zugreifen.

Der Cloud-Computing-Markt wird in den nächsten Jahren voraussichtlich weiterhin zweistellig wachsen. Und während die Cloud an Beliebtheit gewinnt, wird sie die Art und Weise, wie Unternehmen neue Anwendungen erstellen und betreiben, weiter revolutionieren. Immer mehr Unternehmen werden ihre Business-Apps online mit PaaS, oder Platform as a Service, erstellen.

Aber was genau ist Platform-as-a-Service-Technologie (PaaS)? Und wie verhält sie sich im Vergleich zu anderen Cloud-Diensten und Optionen zur App-Erstellung? Um diese und andere Fragen zu beantworten, geben wir Ihnen nun eine kurze Einführung in das Thema Cloud-Computing.

Was ist PaaS?

Die PaaS-Definition des NIST (National Institute of Standards and Technology) bezeichnet Platform as a Service als „die dem Kunden zur Verfügung gestellte Fähigkeit [. . . ] vom Kunden selbst entwickelte oder erworbene Anwendungen in der Cloud-Infrastruktur bereitzustellen, die mit den vom Anbieter unterstützten Programmiersprachen, Bibliotheken, Diensten und Tools erstellt wurden. “

Mit anderen Worten: Es handelt sich um ein Verkaufsmodell, bei dem der Kunde einen virtuellen Zugang zu den Servern und der Infrastruktur kauft, die er für die Entwicklung und Bereitstellung von Apps benötigt. Der PaaS-Anbieter verwaltet die zugrunde liegende Cloud-Plattform, die der PaaS-Kunde nutzt, um seine Apps zu erstellen und auszuführen.

PaaS ist eines von drei verschiedenen Modellen für die Bereitstellung von Cloud-Computing-Diensten. Um die PaaS-Technologie vollständig zu verstehen, ist es hilfreich, ihre Beziehung zu den anderen beiden Ebenen – SaaS und IaaS – zu kennen.

SaaS vs. IaaS vs. PaaS

SaaS-Anbieter (Software as a Service) verkaufen den Zugang zu Anwendungssoftware und Datenbanken. SaaS-Kunden sind Endanwender, die in der Regel über einen Webbrowser oder ein Client-Programm auf die Software zugreifen. Sie sehen nicht die zugrunde liegende Infrastruktur oder Plattform, auf der sie aufgebaut ist, da SaaS-Anbieter sich um die gesamte notwendige Hardware und Kodierung kümmern.

SaaS ist mit Abstand die gängigste Form des Cloud Computing. Gmail, Slack und Microsoft Office 365 sind allesamt häufig verwendete SaaS-Produkte. Client-Relationship-Management-Systeme oder CRMs sind ebenfalls SaaS-basiert, ebenso wie viele Kundendienst- und Supportlösungen.

IaaS-Anbieter (Infrastructure as a Service) verkaufen den Zugang zu virtualisierten Ressourcen, einschließlich Servern, Netzwerken und Speichern. Unternehmenskunden kaufen diese Rechenressourcen in der Regel nach Bedarf, was kostengünstiger ist als der direkte Kauf von Hardware.

Im Gegensatz zu SaaS-Nutzern müssen IaaS-Kunden die Anwendungen, die Laufzeit, die Middleware, die Betriebssysteme und die Daten, auf die sie zugreifen, selbst verwalten. Die IaaS-Anbieter hingegen verwalten die Server, Festplatten, Netzwerke, Virtualisierung und Speicher.

Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Compute Engine sind die drei größten IaaS-Anbieter.

PaaS-Anbieter (Platform as a Service) verkaufen den Zugang zu allem, was ein Kunde für die Entwicklung einer App benötigt. Im Gegensatz zum IaaS-Modell verwalten PaaS-Anbieter Laufzeit, Middleware und Betriebssysteme. Allerdings müssen PaaS-Kunden weiterhin Daten und Anwendungen verwalten – im Gegensatz zum SaaS-Modell, bei dem Kunden nichts selbst verwalten müssen. Im Kontext der Cloud befindet sich PaaS also genau zwischen IaaS und SaaS.

PaaS ermöglicht es Kunden insbesondere, eine App zu entwickeln, zu testen und zu launchen, ohne dass sie die notwendige Software pflegen oder in eine neue Infrastruktur investieren müssen.

Wofür wird PaaS verwendet?

Softwareentwickler nutzen die Cloud-PaaS-Technologie, um im Grunde alle Tools zu „mieten“, die sie für die Entwicklung einer App benötigen.

Ein PaaS-Anbieter stellt alle notwendigen Entwicklungstools, Infrastruktur und Betriebssysteme über das Internet zur Verfügung. Das ermöglicht es dem PaaS-Kunden, eine ganze App in seinem Webbrowser zu erstellen.

Dadurch werden die Fixkosten bei der Entwicklung von Apps deutlich reduziert. Außerdem können räumlich voneinander getrennte Entwicklerteams von jedem Ort der Welt aus gemeinsam an einer App arbeiten (solange sie alle über eine WLAN-Verbindung verfügen, versteht sich).

PaaS-Technologie wird auch aufgrund ihrer Flexibilität und Skalierbarkeit geschätzt. Die PaaS-Plattform kann jede Art von App ausführen – ob Web, Mobile, IoT (Internet of Things) oder API (Application Programming Interface). Die meisten PaaS-Dienste haben eine nutzungsabhängige Preisstruktur. Dadurch können Apps, die mit PaaS-Technologie entwickelt wurden, klein anfangen – im Laufe der Zeit kann dann in mehr Ressourcen investiert werden, wenn die Apps wachsen und umfangreichere Anforderungen bewältigen müssen.

Unternehmen nutzen die PaaS-Plattform häufig, um Microservices zu erstellen – kleine, unabhängige Apps, die bestimmte Funktionen erfüllen. Zum Beispiel könnte ein Einzelhändler die PaaS-Technologie nutzen, um eine App zu erstellen, die Push-Benachrichtigungen an seine Kunden sendet.

Tipps für die Auswahl eines PaaS-Anbieters

Unternehmen haben die Wahl zwischen vielen verschiedenen Platform-as-a-Service-Anbietern (PaaS), um individuelle Apps zu erstellen. Zu den bekanntesten Beispielen für PaaS gehören AWS Elastic Beanstalk, Google App Engine und Magento Commerce.

Bei der Auswahl aus den verfügbaren PaaS-Angeboten gibt es drei wichtige Faktoren zu bedenken:

  1. Sicherheit

    Viele Unternehmen scheuen die Cloud aufgrund von Sicherheitsbedenken. Auch wenn On-Premises-Software immer mehr Kontrolle gewährleisten wird als Cloud-Computing, bieten viele PaaS-Anbieter dennoch hervorragenden Datenschutz und ausgezeichnete Sicherheit. Lesen Sie sich unbedingt die vorgeschlagenen Service-Level-Agreements durch, um zu sehen, wie die Anbieter hinsichtlich Support, Betriebszeitgarantie und Notfallmanagement aufgestellt sind.

  2. Sprachen und Frameworks

    Verschiedene PaaS-Anbieter verwenden eine Vielzahl von Programmiersprachen – darunter Java, Ruby, Perl, PHP und Go – und Anwendungs-Frameworks, wie z. B.Node.js, WordPress, Joomla, Drupal, Spring, Zend, Rack und Play. Vergleichen Sie und entscheiden Sie sich für ein PaaS-Angebot, das mit der Programmiersprache und dem Framework übereinstimmt, die Ihr Team bevorzugt.

  3. Benutzerfreundlichkeit

    Der Einsatz von PaaS soll den Prozess der App-Entwicklung vereinfachen. PaaS-Anbieter kümmern sich um das Back-End, sodass sich die Entwickler voll und ganz auf das Programmieren konzentrieren können. Achten Sie also darauf, dass die von Ihnen gewählte PaaS-Technologie auch entsprechend einfach ist. Die Bildschirme und Bedienelemente sollten intuitiv und komfortabel für Ihre Entwickler sein.

    Natürlich spielt bei der Auswahl eines Anbieters auch der Preis eine wichtige Rolle. Allerdings sind die PaaS-Angebote in ihren Designs und Funktionen so unterschiedlich, dass Sie nicht einfach die günstigste Option wählen sollten. Achten Sie bei der Entscheidung für einen PaaS-Anbieter unbedingt darauf, nicht nur die Kosten, sondern auch den Leistungsumfang zu vergleichen.

    Eine Alternative zu PaaS für die App-Erstellung

    Sie möchten Business-Apps erstellen, ohne für eine neue PaaS-Technologie zu bezahlen? Wenn Sie Software von Zendesk verwenden, haben Sie bereits Zugang zu einer kostenlosen, sicheren, flexiblen und intuitiven Plattform für die Erstellung und Bereitstellung von Apps.

    Zendesk Sunshine ist eine offene, flexible CRM-Plattform, die nativ in AWS integriert und in allen Enterprise-Konten enthalten ist. Sunshine führt alle Ihre Kundendaten an einem Ort zusammen und ermöglicht es Entwicklern und Administratoren, ein besseres Kundenerlebnis zu schaffen.

    Mit Sunshine können Sie ganz einfach Ihre eigene benutzerdefinierte Zendesk-App erstellen. Dank des flexiblen Frameworks können Sie intuitive JavaScript-APIs verwenden, um Apps zu erstellen, die die Funktionalität von Zendesk Support erweitern.

    Sie können jede beliebige clientseitige oder serverseitige Technologie verwenden, um eine Zendesk-App zu erstellen. Sofern Sie clientseitige Technologien wie HTML, JavaScript und CSS verwenden, kann Zendesk die App hosten. Alternativ können Sie auch serverseitige Technologien verwenden und die App auf einem Remote-Server hosten.

    Mit Sunshine können Sie private Kundenanwendungen erstellen, die den individuellen Anforderungen Ihres Unternehmens entsprechen. Auf Wunsch können Sie Ihre App auch veröffentlichen und neben mehr als 250 anderen Apps und Integrationen auf dem Apps Marketplace von Zendesk anbieten.

    Eine Plattform zum Entwickeln besserer Kundenerlebnisse

    Platform-as-a-Service-Technologie (PaaS) kann eine effiziente Möglichkeit für Unternehmen sein, Apps zu entwickeln, ohne die Kosten oder den Aufwand für die Wartung der gesamten technischen Infrastruktur tragen zu müssen. Aber es gibt noch weitere Möglichkeiten.

    Zendesk Sunshine ist ein modernes CRM, das über eine enorme Innovationskapazität verfügt. Sunshine ist eine offene Plattform, die mit allen Ihren anderen Geschäftsanwendungen gekoppelt werden kann. Sie können außerdem nach Belieben zusätzliche, spezialisierte Apps erstellen.

    Mithilfe von Sunshine können Ihre Entwickler Apps erstellen, die das Kundenerlebnis optimieren und verbessern – ohne PaaS.

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