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Beitrag 7 Min. Lesezeit

6 wichtige Kompetenzen für ein erfolgreiches Change Management

Von Kristen Hicks

Zuletzt aktualisiert: 5. Oktober 2021

Sich mit Veränderungen auseinanderzusetzen, gehört nicht nur unweigerlich zur Arbeit, sondern auch zum Leben. Dennoch muss der Umgang mit veränderten Situationen erlernt werden, wir haben das nicht im Blut. Die Fähigkeit dazu muss entwickelt und verfeinert werden. Besonders gilt dies für Veränderungen in einem Unternehmen, denn daran sind häufig bewegliche Komponenten wie unterschiedliche Menschen, Systeme, Technologien und Ziele beteiligt. Damit die gewünschten Veränderungen in den Strukturen verankert werden können, benötigt Ihr Unternehmen Menschen, die Fähigkeiten im sogenannten Change Management besitzen.

Warum es so wichtig ist, den Umgang mit Veränderungen zu erlernen

Jedes Unternehmen verändert irgendwann die Strukturen und ein gekonnter Umgang damit ist schon immer eine gute Fähigkeit. In den vergangenen Jahren sind Veränderungsprozesse jedoch mehr und mehr zu einem wichtigen Teil des Geschäftlebens geworden. „Ob Ihnen das bewusst ist oder nicht, fast jede berufliche Rolle umfasst heutzutage ein Stück weit auch das Veränderungsmanagement“, so Rachel Breitbach, Change Management und Agility Practice Lead bei Farwell. Für Ihr Unternehmen ist es wichtig, Ihre Mitarbeiter zu ermutigen, Kompetenzen im Bereich Change Management zu entwickeln, denn so haben Ihre Transformationsprogramme mehr Erfolg. Für jeden Einzelnen bedeutet der Erwerb dieser Fähigkeiten einen Karriereschub. Initiativen zum Change Management sind daher wirksamer, wenn darin Pläne zur Schulung des Teams in den wichtigsten Veränderungsmanagementskompetenzen enthalten sind.

6 erfolgversprechende Kompetenzen im Change Management

Kompetenzen im Umgang mit Veränderungen sind für alle ein Muss, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Projekte zum Change Management leiten werden, zum Beispiel Führungskräfte und Change Managers. Sie sind aber auch für all diejenigen nützlich, die am Veränderungsprozess beteiligt sein könnten. Investieren Sie deshalb in Programme und Ressourcen, die Ihren Mitarbeitern dabei helfen, die folgenden Kompetenzen zu entwickeln.

  1. Kommunikation

    Effektive Kommunikationsfähigkeiten sind zu jedem Zeitpunkt im Veränderungsprojekt wichtig. In der Strategieentwicklungsphase benötigen Sie gute kommunikative Kompetenzen, um klar zu machen, was Sie mit der Veränderung erreichen möchten. In der Vorbereitungsphase geht es darum, den Widerstand gegen die Veränderung zu besiegen, indem Sie Ihre Mitarbeiter davon überzeugen, warum die Veränderung notwendig ist und um ihnen die Unterstützung, die sie jeweils benötigen, zuzusagen. Wenn es dann an die Durchführung geht, sind regelmäßige Treffen zum Sammeln von Feedback wichtig. Sie sollten außerdem sicherstellen, dass die Mitarbeiter die geplanten Veränderungen umsetzen und so die Dinge auf Kurs halten. Zur Kommunikation gehört auch, sich die Zeit zu nehmen, um die Menschen auf allen Ebenen des Unternehmens, die in den Veränderungsprozess eingebunden sind, zu verstehen. Wenn eine Kommunikationsstrategie entwickelt wird, sollte diese laut Breitbach „das ansprechen, was die meisten von ihnen fühlen.“ Dabei lässt sich nicht für das gesamte Unternehmen eine einzige Botschaft formulieren. Eine wirksame Veränderung macht einen ständigen Austausch und Informationen nötig, die zu jedem einzelnen Mitarbeiter passen.

  2. Aktives Zuhören

    Gute Kommunikation ist immer beidseitig. Damit Ihr Change Management-Plan die gewünschten Ergebnisse erzielt, ist es wichtig, dass Sie ebenso viel Zeit dafür aufbringen, Ihren Mitarbeitern zuzuhören, wie dafür, sie auf dem Laufenden zu halten. Gute Change Manager lernen, aktiv Feedback einzuholen – und zwar von Menschen auf allen Ebenen des Projekts – und dieses dann im Anschluss umzusetzen. „Im Change Management geht es darum, die menschliche Seite am Veränderungsprozess zu unterstützen und wenn man den Menschen hilft, bleiben die Veränderungen bestehen“, so Breitbach. Ihr Change Management-Plan kann jedoch nicht langfristig haften bleiben, wenn er für die Art und Weise, wie Ihre Mitarbeiter arbeiten, keinen Sinn ergibt. Mehr noch: Sie riskieren so, Veränderungen einzuführen, die gar keine Verbesserungen mit sich bringen. Um sicherzustellen, dass die Veränderungen wirksam sind und ihre Ziele erreichen, müssen die Mitarbeiter die Gelegenheit bekommen, selbst einen Beitrag leisten zu können und wissen, dass sie gehört werden.

  3. Recherchen

    Wenn Sie selbst noch keine direkte Erfahrung mit dem Veränderungsmanagement haben, können Sie mithilfe ausgeprägter Recherchefähigkeiten von dem Wissen und der Erfahrung anderer profitieren. Informieren Sie sich über die gängigsten Methoden im Change Management und überlegen Sie, welche Konzepte Sie bei Ihren Veränderungsprojekten anwenden sollten. Suchen Sie nach relevanten Studien zu ähnlichen Projekten, um Best Practices basierend auf tatsächlich erzielten Ergebnissen zu erlernen. Ziehen Sie außerdem Daten zu Ihrem Unternehmen heran, um sicherzugehen, dass Sie den aktuellen Stand der Dinge vollständig begreifen, bevor Sie eine Strategie entwickeln. Um einen Plan zu erstellen, der die tatsächlichen Bedürfnisse Ihres Unternehmens anspricht, sollten Sie verstehen, welche Hindernisse derzeit im Wege stehen, womit die Mitarbeiter Schwierigkeiten haben und ob sie irgendwelche derzeitigen Abläufe behindern. Wenn Sie sorgfältig im Vorfeld Recherche betreiben können, ist das bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, der Ihnen dabei hilft, eine wirksamere Strategie zum Erreichen Ihrer Hauptziele zu entwickeln.

  4. Strategisches Denken

    Ein erfolgreiches Veränderungsmanagement beginnt mit einer überzeugenden Strategie. Dazu sollten Sie sich einen Überblick über die Bedürfnisse des Unternehmens verschaffen können. Im nächsten Schritt können Sie dieses Wissen dann mit den kleinen Details verknüpfen, die für eine erfolgreiche Durchführung so wichtig sind. Sie sollten lernen, Probleme zu antizipieren, die im Laufe des Veränderungsprozesses aufkommen könnten, und einen Plan zu erstellen, wie Sie damit umgehen werden. Strategisch denken zu können bedeutet, dass Sie die Fähigkeit haben, allgemeine Bedürfnisse und Ziele in eine Roadmap zu verwandeln, um sie zu erfüllen und zu erreichen. Dazu gehört es auch, dass Sie eine Liste mit den notwendigen Schritten, den verantwortlichen Personen und einem realistischen Zeitplan für die Umsetzung anlegen. Gute Ideen stehen am Anfang. Die Fähigkeit, sie zu verwirklichen, erfordert strategisches Denken.

  5. Führungsqualitäten

    Change Management bedeutet vor allem, Menschen effektiv anzuleiten. Und dazu sind Führungsqualitäten notwendig. Es ist wichtig, zu wissen, wem man die Verantwortung für die einzelnen Teilschritte des Veränderungsprozesses übergeben soll und wie man sicherstellen kann, dass sie alle notwendigen Mittel besitzen, um erfolgreich zu sein. Außerdem sollten Sie lernen Ihr Team zu motivieren, die Veränderungen zu schätzen. Dazu ist es wichtig, dass Sie Vertrauen aufbauen und zeigen, dass es Ihnen etwas bedeutet, was Ihre Mitarbeiter denken und fühlen. „Vertrauen ist ein so wichtiger Baustein für Veränderungen und das Veränderungsmanagement“, betont Breitbach. Achten Sie darauf, die Beteiligten nach ihrer Meinung zu fragen und wirklich zuzuhören, was sie sagen. Gewöhnen Sie sich an, mit Fragebögen nachzufassen und Feedback einzuholen. „Je mehr Sie die Menschen in das Ergebnis einbinden“, so Breitbach, „desto eher nehmen sie die Veränderungen an.“ Eine starke Führungskraft sorgt dafür, dass jeder der am Veränderungsprozess beteiligten Mitarbeiter das Gefühl hat, dass er ein Teil des Projekts ist – und nicht irgendjemand, der sich fügen soll.

  6. Datenerhebung und Analyse

    Letztendlich erfordert das Change Management die Fähigkeit, die Fortschritte zu messen und sicherzustellen, dass die Veränderungen die gewünschten Ergebnisse erzielen. Sie müssen wissen, wie Sie die Leistungskennzahlen (KPIs) festlegen, die den Erfolg des Projekts im Hinblick auf das Erreichen seiner Ziele messen. „Viele Veränderungsprojekte scheitern am Messen“, so Breitbach. Es ist wichtig, nicht nur zu bestätigen, dass das Projekt seine Ziele erreicht hat, sondern auch den Mitarbeitern zu beweisen, dass die Neuerung eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Status quo gebracht hat. „Wenn man nicht misst, wie sich etwas im aktuellen Stadium verhält, entsteht ein Halo-Effekt und alle meinen, dass doch alles schon vor der Veränderung ganz wunderbar lief“, erklärt Breitbach. Wenn Sie die KPIs vor und nach dem Veränderungsprozess messen, wissen Sie mit Sicherheit, welche Wirkung dieser hatte und können die Ergebnisse beweisen.

So verbessern Sie Ihre Kompetenzen im Change Management

Die Kompetenzen im Change Management zu verbessern, erfordert eine Kombination aus Recherche und Praxis. Falls niemand in Ihrem Unternehmen direkte Erfahrungen mit der Einführung von Veränderungsprozessen hat, sollten Sie erwägen, einen Consultant für Change Management zu involvieren, um ganz von vorne zu beginnen. Kombinieren Sie diese Anleitungen mit Recherchen über die Best Practices im Change Management. Halten Sie schließlich genau fest, was Sie aus jedem einzelnen Veränderungsprojekt, an dem Sie beteiligt waren, gelernt haben, damit sie das dann beim nächsten Mal einbringen können.

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