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Beitrag 6 Min. Lesezeit

Live oder virtuell: Die Zukunft von B2B-Veranstaltungen?

Veranstalter, die sowohl virtuelle als auch Präsenzveranstaltungen für alle kombinieren und dabei die Event Equity im Auge behalten, werden den größten Erfolg haben.

Von Lilia Krauser, Autoren

Zuletzt aktualisiert: 11. Oktober 2022

Manche haben während des Lockdowns möglicherweise die persönliche Note von Präsenzveranstaltungen vermisst. Viele haben es allerdings auch genossen, an virtuellen Veranstaltungen teilzunehmen, bequem von der Couch aus, mit Snacks in Reichweite und in bequemer Kleidung. Mittlerweile sind Präsenzveranstaltungen wieder möglich, und viele von uns fragen sich: Werden die Organisatoren weiterhin virtuelle Veranstaltungen anbieten, oder erleben die Präsenzveranstaltungen ein Comeback?

Es ist eine schwierige Wahl. Auf der einen Seite lieben die Teilnehmer die Leichtigkeit virtueller Events, die sie sich nach Belieben bei Bedarf erneut ansehen können. Auf der anderen Seite ist das Netzwerken und das Kennenlernen von Menschen das, was Live-Events wirklich einzigartig macht.

Außerdem gibt es immer noch Sicherheitsbedenken in Bezug auf COVID. Die tückische Krankheit macht vielleicht keine Schlagzeilen mehr, aber sie ist auch nicht vollständig verschwunden. Die Organisatoren müssen daher die Sicherheit ihrer Veranstaltungen gewährleisten, was oft bedeutet, dass sie die Anzahl der Teilnehmer am Veranstaltungsort begrenzen müssen, was sich wiederum auf ihre Einnahmen auswirken kann.

75 Prozent aller Veranstalter gehen davon aus, in naher Zukunft virtuelle Events auszurichten. Sind virtuelle Zusammenkünfte somit die Zukunft aller Events? Oder werden es Event-Organisatoren riskieren, wieder vollständig auf Präsenzveranstaltungen umzustellen?

Hybride Events: Das beste aus beiden Welten

Die Antwort sind hybride Events. Veranstalter können die Anzahl der Teilnehmer bei den Live-Events anpassen – je nach Nachfrage, Kapazität des Veranstaltungsortes, Sicherheitserwägungen usw. Außerdem können sie es Remote-Teilnehmern ermöglichen, sich aus der Ferne einzuwählen, die Redner zu sehen und mit ihnen zu interagieren.

Personen, die das persönliche Erlebnis schätzen, haben dann die Möglichkeit, physisch teilzunehmen. So können sie sich persönlich austauschen und vernetzen – und alle anderen Vorteile genießen, die eine Teilnahme vor Ort bietet. Und ganz nebenbei profitieren auch die Veranstalter davon.

Der Schlüssel liegt darin, den Teil Ihres Publikums zu identifizieren, der Ihr Produkt so sehr schätzt, dass er bereit ist, einen Aufpreis dafür zu zahlen und einen erheblichen Aufwand zu betreiben, um es zu nutzen. Auf diese Weise können Sie ihnen eine erstklassige Präsenz-Experience bieten, Ihre Beziehung vertiefen und den Kundenwert optimieren. Daraus erwächst außerdem die Möglichkeit,die Veranstaltungen für die an der Organisation beteiligten Partner und Anbieter attraktiver zu machen.

Der Schlüssel liegt darin, den Teil Ihres Publikums zu identifizieren, der Ihr Produkt so sehr schätzt, dass er bereit ist, einen Aufpreis dafür zu zahlen und einen erheblichen Aufwand zu betreiben, um es zu nutzen.

Und dies sind nicht die einzigen Vorteile von hybriden Veranstaltungen. Die Möglichkeit, sich remote einzuwählen, eröffnet den Organisatoren die Möglichkeit, nicht nur die Reichweite der Veranstaltung zu erweitern, sondern auch diejenigen mit einzubeziehen, die ansonsten wahrscheinlich nicht persönlich teilgenommen hätten. Potentielle Teilnehmer, die aufgrund ihres vollen Terminkalenders nicht reisen können, die sich an einem anderen Ort aufhalten oder die die Kosten für Flüge und Hotels scheuen, können jetzt von ihrem Schreibtisch aus an der Veranstaltung teilnehmen.

Viele dieser Remote-Teilnehmer werden die Art und Weise zu schätzen wissen, wie virtuelle Veranstaltungen es ihnen ermöglichen, ohne weitere Verpflichtungen in eine Beziehung mit einem neuen Unternehmen einzutauchen. Andere wiederum achten möglicherweise auf ihre Kohlenstoffbilanz und schätzen die Nachhaltigkeit virtueller Veranstaltungen.

Welche Art von Hybrid-Event: passiv oder aktiv?

Nachdem Sie sich entschieden haben, hybride Events durchzuführen, müssen sich Organisatoren als nächstes die Frage stellen, ob Sie beabsichtigen, eine aktive oder eine passive Veranstaltung durchzuführen. Ein passives Event ist genau das, wonach es sich anhört. Das Live-Event wird einfach an jeden übertragen, der es sehen möchte und bezahlt oder Ihre anderen Registrierungsanforderungen erfüllt.

Der Vorteil: Es ist nicht sehr kostenintensiv. Die Technologie und Durchführung sind relativ einfach. Und es ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, die Reichweite Ihrer Veranstaltung zu vergrößern, ohne sich zu viele Gedanken über die Audience Experience oder logistische Probleme, wie z. B. unterschiedliche Zeitzonen, machen zu müssen.

Aber es gibt auch Nachteile. Seit dem Ende des Lockdowns ist die sogenannte „Meeting Equity“ zu einem heißen Thema in der Unternehmenswelt geworden. Viele Meeting-Teilnehmer wollen nicht mehr nur ein „Geist in der Maschine“ sein, mit einer zweitklassigen Experience und begrenzten Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen, sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne. Unternehmen müssen in Technologie und Verbesserungen investieren, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer von Hybrid-Meetings eine gleichberechtigte Stellung haben.

Werden diese Geschäftsleute, die Meeting Equity in ihren Unternehmen fest auf die Tagesordnung gesetzt haben, wirklich Ungerechtigkeit in ihren Konferenz- und Veranstaltungserfahrungen akzeptieren? Und selbst wenn, welche Art von Beziehung werden Events schaffen, wenn sie auf einem so wackeligen Fundament aufbauen? Die Antwort ist der Wechsel zu einem aktiven Hybrid-Modell.

Bei einer aktiven Hybridveranstaltung haben Teilnehmer vor Ort und aus der Ferne die gleiche Möglichkeit zur Interaktion und Teilnahme. Durch den Einsatz modernster Hybrid-Event-Technologien kann die Veranstaltung ein immersives und interaktives Erlebnis für beide Zielgruppen bieten: remote und vor Ort.

Unabhängig davon, ob sie anwesend sind oder nicht, können die Teilnehmer mit den Referenten und untereinander interagieren, Fragen stellen und an Diskussionen und Feedback-Sitzungen teilnehmen. Mithilfe von Veranstaltungsplattformen können Organisatoren interaktive Gemeinschaftsräume schaffen, Remote- und Vor-Ort-Netzwerke ermöglichen und unabhängig vom Standort eine immersive Experience und unterhaltsame Erinnerungen schaffen. Der Schlüssel liegt darin, sich auf die Human Experience zu konzentrieren und dafür die neuesten Technologien zu nutzen.

Zendesk Relate

Im Mai 2022 veranstaltete Zendesk seine erste große Aktiv-Hybrid-Veranstaltung, die Zendesk Relate 2022, mit Teilnehmern aus mehr als 170 Ländern. Die Organisatoren der Konferenz übertrugen die Keynote live aus dem wunderschönen San Francisco Museum of Modern Art, gefolgt von der ersten von drei digitalen Übertragungen.

Die Referenten deckten ein breites Themenspektrum ab, von der Betreuung interner Kunden über die Bereitstellung von personalisiertem Service mit Groupon bis hin zur Verwendung von Technologie durch UpStack zum Aufbau eines zusammenhängenden Verkaufserlebnisses. Teilnehmer aus aller Welt konnten auf Augenhöhe mit den Referenten und untereinander interagieren, ebenso wie die Zuschauer in San Francisco und London.

Die Zukunft von Veranstaltungen ist hybrid. Den größten Erfolg werden diejenigen Organisatoren haben, die die beste Hybrid Experience für alle schaffen und die Event Equity nicht vernachlässigen. Sie werden am überzeugendsten eine Kundenbeziehung und eine Wertschöpfungskette aufbauen, die allen das Gefühl gibt, geschätzt zu werden, die Teilnahme maximiert und denjenigen, die als virtuelle Teilnehmer beginnen, den größten Anreiz gibt, der Marke treu zu bleiben und sich mit der Zeit in Besucher vor Ort zu verwandeln.

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