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KI in der Produktion: Effiziente, nachhaltige Lieferketten

Von höherer Effizienz bis zu gesteigerter Produktivität – entdecken Sie, wie Investitionen in KI-Lösungen Hersteller:innen dabei helfen können, nachhaltiger zu wirtschaften und Wachstum zu fördern.

In den letzten Jahren gab es für die Produktionsbranche reichlich Anlass zur Sorge. Die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und – zuletzt – der Krieg in der Ukraine haben Schwachstellen in den Lieferketten offengelegt, die Unternehmen zu schnellen Anpassungen zwingen. Wer das nicht schafft, läuft Gefahr, seine Waren nicht rechtzeitig in die Regale zu bringen oder mit kostspieligen Überbeständen in den Lagern zurückzubleiben.

Und doch gibt es Gründe für Optimismus. Trotz aller Herausforderungen wuchs die Produktionsbranche im Jahr 2022 weiter. Eine neue Umfrage der Manufacturing Alliance zeigt zudem, dass die Mehrheit der Produktions-CEOs glaubt, dass sich die Lieferkettenprobleme der letzten Jahre zunehmend verbessern. Der Weg für weiteres Wachstum ist also geebnet.

Der Schlüssel liegt natürlich darin, diesen Weg zu finden. Nur Hersteller:innen, die sich stetig anpassen, werden erfolgreich sein – und dabei spielt die KI in der Produktion eine entscheidende Rolle. In einer sich rasant verändernden Welt ist Technologie der Schlüssel zu allem – von höherer Effizienz und gesteigerter Produktivität bis hin zu mehr Nachhaltigkeit und langfristigem Wachstum.

Intelligente Abläufe

Künstliche Intelligenz in der Produktion kann Transparenz und Effizienz verbessern, indem sie den Informations-, Service- und Warenfluss im gesamten Produktionsprozess überwacht. Dadurch werden Prognosen deutlich zuverlässiger, da sie auf Daten von Hunderten Produktionsanlagen basieren – einschließlich automatischer Verarbeitungsgeräte wie robotergestützten Verpackungsmaschinen. Kombiniert mit maschinellem Lernen zur Optimierung von Angebot und Nachfrage, sorgt diese Intelligenz für Stabilität und hilft Hersteller:innen, Unsicherheiten in einem zunehmend volatilen Umfeld zu bewältigen.

Dasselbe gilt für Betriebsabläufe, bei denen Technologie ein starker Verbündeter ist, um Unternehmen schlanker und widerstandsfähiger zu machen. So bietet kognitive KI Hersteller:innen eine ganzheitliche Sicht auf die gesamte Lieferkette und beseitigt mithilfe von Echtzeitdaten Engpässe in den Abläufen. Darüber hinaus ermöglichen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) die Nachbildung und Simulation von Prozessen und Tests, damit Unternehmen potenzielle Risiken, Schwachstellen und Fehler frühzeitig erkennen und sich gezielt darauf vorbereiten können, bevor sie Produktionslinien beeinträchtigen.

Schon bevor Produkte in die Serienproduktion gehen, kann die KI in der Produktion dabei helfen, Roboter effizienter zu trainieren – ein Ansatz, den BMW gemeinsam mit NVIDIA in seiner virtuellen Fabrik entwickelt hat. Zudem experimentiert bereits ein Fünftel der Hersteller:innen mit oder entwickelt aktiv eine Metaverse-Plattform für ihre Produkte und Services.

Auch Versand und Lagerhaltung – meist die größten Kostenfaktoren für Hersteller:innen – sind keine Ausnahme. Von IoT-Geräten und Sensoren bis hin zu KI-gestützten Transparenzsystemen haben Unternehmen heute die Möglichkeit, riesige Datenmengen über Fahrzeugleistung zu erfassen und Produkte von der Fabrik bis in die Verkaufsräume der Händler:innen und Einzelhändler:innen vollständig zu verfolgen. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um die Agilität zu erhöhen, Kosten zu senken und das Logistiknetzwerk zu optimieren.

Kosten und Umwelt sparen

Die Vorteile der KI gehen jedoch weit über operative Aspekte hinaus und wirken sich direkt auf zwei Themen aus, die für jedes Produktionsunternehmen im Fokus stehen.

Das erste ist die Profitabilität. Laut einer aktuellen Studie von Accenture haben nur 12 Prozent der Unternehmen ihre KI-Reife so weit entwickelt, dass sie überdurchschnittliches Wachstum und echte Geschäftstransformation erreichen. Doch diejenigen, die das schaffen, könnten ihren Umsatz bis 2024 potenziell verdoppeln – von 12 auf 24 Prozent – und damit ihre Gewinne erheblich steigern. Davon profitieren Mitarbeitende, Anteilseigner:innen und Kund:innen gleichermaßen.

Das zweite ist ESG: Hier dient künstliche Intelligenz in der Produktion als wichtiger Schlüssel zu besserer Performance. Laut Internationaler Energieagentur ist die Industrie für einen erheblichen Anteil der weltweiten CO₂-Emissionen und des Energieverbrauchs verantwortlich. Das bedeutet, Unternehmen müssen nachhaltig handeln und transparent über ihre Ergebnisse berichten. KI-Algorithmen können präzise Empfehlungen geben, um Energieverbrauch und Rohstoffnutzung auszugleichen, während andere KI-basierte Tools Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachverfolgen. So stellen Unternehmen sicher, dass sie ihren ökologischen Fußabdruck aktiv verringern und gleichzeitig strengere Vorschriften einhalten.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel nannte Blake Moret, CEO von Rockwell Automation: Ein Automatisierungsunternehmen entdeckte mithilfe von KI, dass 40 Prozent des Energieverbrauchs einer Maschine anfielen, wenn diese gar nichts produzierte. Diese Erkenntnis ermöglichte es dem Unternehmen, die Maschine bei Nichtnutzung abzuschalten – und so sowohl Kosten als auch Emissionen drastisch zu senken.

Bessere Beziehungen aufbauen

Bei all dem Fokus auf Produktionsleistung, Effizienz und Lageroptimierung wird leicht vergessen, wie wichtig die Customer Experience in der Produktion ist. Doch wie bei allen bisher genannten Bereichen bietet auch hier KI in der Produktion enormes Innovationspotenzial.

Jede erfolgreiche Hersteller:in braucht starke Beziehungen zu Lieferant:innen, Vertriebspartner:innen und Kund:innen. Dennoch bleibt Kundentreue für viele Unternehmen eine große Herausforderung. Untersuchungen von Zendesk zeigen, dass 61 Prozent der Kund:innen nach nur einem schlechten Erlebnis abspringen, und 72 Prozent der Produktionsverantwortlichen stimmen zu, dass Kundenservice eine zentrale geschäftliche Priorität ist.

Die gute Nachricht: Lösungen gibt es bereits. Hersteller:innen können ihre Abläufe mithilfe von KI-gestützter Automatisierung und Self-Service-Tools skalieren und ihre Customer Experience transformieren. Eine Omnichannel-Support-Plattform, die alle Marken, globalen Kontaktzentren und Supportkanäle in einer Lösung vereint, kann die Kundenerfahrung revolutionieren – und so Loyalität, Weiterempfehlungen und letztlich Wachstum fördern. Ein Beispiel dafür ist Siemens – Europas größter Hersteller in den Bereichen Industrie, Energie, Gesundheitswesen und Infrastruktur. Das Unternehmen arbeitete mit der Zendesk-KI zusammen, um alle Kundendaten zentral zu analysieren und zu verwalten.

Die Zukunft gestalten

Natürlich darf die Produktionsbranche in den kommenden Jahren keine einfache Fahrt erwarten. Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten sowie der Übergang zu einer hybriden Arbeitswelt bringen neue, sich wandelnde Herausforderungen mit sich. Viele dieser Faktoren liegen außerhalb der Kontrolle von Hersteller:innen – umso wichtiger ist es, dass sie ihre Zukunft dort aktiv gestalten, wo sie es können.

Die Grundlage dafür bilden Daten und Technologie. Ob zur Optimierung von Abläufen, für bessere Entscheidungen, zur Steigerung der Nachhaltigkeit oder zur Verbesserung der Kundenerlebnisse – der Einsatz von KI-basierten Tools und Lösungen bietet Unternehmen die Chance, nahezu jeden Aspekt ihres Betriebs zu verbessern, ohne hohe Zusatzkosten zu verursachen.

In einer Zeit, in der Lieferketten immer komplexer werden, liegt die Lösung in einer intelligenten Infrastruktur. Und diese erfordert KI in der Produktion.

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