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Mitarbeiterfluktuation: Was sie ist und wie man sie berechnet

Mitarbeiterfluktuation ist die Rate, mit der Mitarbeiter:innen Ihr Unternehmen verlassen und ersetzt werden müssen. Erfahren Sie in diesem Leitfaden, wie sich Fluktuation auf die Leistung Ihres Unternehmens auswirkt.

Zuletzt aktualisiert: 19. November 2025

Eine Illustration einer Person, die aus einem Flugzeugfenster schaut, symbolisiert die Mitarbeiterfluktuation.

Was ist Mitarbeiterfluktuation?

Mitarbeiterfluktuation (Employee Turnover) misst die Anzahl der Mitarbeiter:innen, die Ihr Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum verlassen. Dazu zählen freiwillige Kündigungen, Entlassungen und Beendigungen; interne Veränderungen wie Versetzungen und Beförderungen sind ausgeschlossen.

Stellen Sie sich vor, Sie wenden sich an Ihr HR-Team und erhalten entweder keine Rückmeldung oder nur generische, wenig hilfreiche Antworten. Menschen kündigen aus vielen Gründen. Ein wesentlicher, oft übersehener Faktor ist jedoch die Qualität der Employee Experience (EX).

Laut dem Zendesk Employee Experience Trends Report sind 90 Prozent der EX-Führungskräfte der Ansicht, dass eine herausragende EX entscheidend ist, um Top-Talente zu binden. In diesem Leitfaden zeigen wir wirksame Strategien, um den Support für Ihre Belegschaft zu verbessern – ergänzt um praktische Tipps, mit denen Sie Ihre Fluktuationsrate senken.

Mehr in diesem Leitfaden:

Warum die Überwachung der Mitarbeiterfluktuation wichtig ist

Die Fluktuationsrate ist eine zentrale Kennzahl im Workforce Management, die Einblicke in Engagement und Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen liefert. Ohne Messung bleiben die Ursachen im Dunkeln – mit erheblichen Blindflecken bei der Beurteilung von Unternehmenskultur und Moral.

Die Fluktuation ist ein Indikator für die Gesundheit Ihres Unternehmens und Ihrer Belegschaft. Wenn Sie viele Top-Talente verlieren, steigen Ihre Kosten für Recruiting, Einstellung und Einarbeitung.

Hohe Fluktuation wirkt sich auch auf die Customer Experience (CX) und die Kundenzufriedenheit aus. Mitarbeiter:innen nehmen Wissen und Erfahrung mit. Das kann zu Service-Unterbrechungen und Unstimmigkeiten führen – und Frust bei Kund:innen erhöhen. Ohne Monitoring entgehen Ihnen wichtige Auswirkungen.

Wie man die Mitarbeiterfluktuationsrate berechnet

Die Berechnung der Mitarbeiterfluktuation erfordert nur wenige Variablen, die Sie in folgende Formel einsetzen:

Fluktuationsrate = (Anzahl der Austritte ÷ Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter:innen) × 100

So ermitteln Sie die Variablen für die Berechnung der Mitarbeiterfluktuation:

  1. Zeitraum festlegen. Die meisten Unternehmen rechnen jährlich, Sie können aber auch saisonal oder für andere Zeiträume messen.
  2. Headcount im Zeitraum bestimmen. Alle Personen auf der Gehaltsliste zählen – externe Auftragnehmende und Aushilfen können Sie ausklammern.
  3. Gesamtzahl der Austritte notieren. Dazu gehören Entlassungen, Kündigungen und Ruhestand, nicht jedoch vorübergehende Abwesenheiten.
  4. Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter:innen berechnen. Verwenden Sie diese Formel:

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter:innen = (Mitarbeiter:innen zu Beginn eines Zeitraums + Mitarbeiter:innen am Ende eines Zeitraums) ÷ 2

Das Ergebnis ist Ihre Fluktuationsrate. Anschließend können Sie mögliche Ursachen hinter dieser Zahl untersuchen.

Freiwillige vs. unfreiwillige Mitarbeiterfluktuation: Unterschiede und Auswirkungen

Ihre Fluktuationsrate umfasst alle Abgänge, erklärt aber nicht, warum Mitarbeiter:innen gehen. Segmentieren Sie daher die Fluktuation in spezifischere Kategorien. So erhalten Sie klarere Einblicke, denn die Gründe liefern entscheidenden Kontext für bessere Bindung.

Der Hauptunterschied zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Fluktuation ist die Entscheidung der Mitarbeiter:innen:

  • Freiwillige Fluktuation liegt vor, wenn Mitarbeiter:innen selbst gehen – etwa beim Jobwechsel, beim Studienbeginn oder beim Ruhestand.
  • Unfreiwillige Fluktuation liegt vor, wenn Sie Mitarbeiter:innen aus Leistungs- oder Budgetgründen kündigen oder freisetzen.

Fluktuation kann wünschenswert (vorteilhaft für das Unternehmen) oder unerwünscht (geschäftsschädlich) sein. Beides kann sich überlappen – eine Beendigung kann unfreiwillig und unerwünscht sein, etwa wenn eine Top-Kraft aus Budgetgründen entlassen wird.

Ursachen der Mitarbeiterfluktuation

Es gibt keine einzelne Ursache für Fluktuation. Menschen gehen – oder verlieren ihren Job – aus vielen Gründen, von denen einige außerhalb des Einflussbereichs eines Unternehmens liegen. Häufige Ursachen sind:

  • Mangel an Wachstums- oder Entwicklungsmöglichkeiten

  • Natürliche Karriereentwicklung

  • Burnout und Stress durch Überlastung

  • Negative Einstellung zu Vorgesetzten oder Management

  • Toxisches Arbeitsumfeld

  • Persönliche Gründe oder Lebensereignisse

  • Attraktive Angebote anderer Unternehmen

  • Fehlende Work-Life-Balance

  • Vom Unternehmen veranlasster, unfreiwilliger Abgang

  • Fehlende Tools, Schulungen oder Ressourcen für die Arbeit. Profi-Tipp: Halten Sie hilfreiche Informationen in einer internen Wissensdatenbank aktuell und leicht zugänglich.

Wenn Sie diese Ursachen im Blick behalten, verbessern Sie Ihr Employee Experience Management und erkennen frühzeitig Mitarbeiter:innen, die betroffen sein könnten.

Mitarbeiterfluktuation nach Branche

Das U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS) berichtet, dass die durchschnittliche Fluktuation im Jahr 2023 bei 41 Prozent lag. Nach Branchen reichte der Wert von bis zu 79 Prozent im Gastgewerbe bis zu 18 Prozent im öffentlichen Dienst.

Die Mitarbeiterfluktuation variiert stark nach Branche; der Durchschnitt liegt bei 41 Prozent.

So sieht die durchschnittliche Fluktuation in ausgewählten Branchen aus:

BrancheFluktuationsrate
Beherbergung und Gastronomie79%
Freie Berufe und Unternehmensdienste57%
Baugewerbe54%
Handel, Transport und Versorger49%
Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen39%
Informationsdienste und Technologie32%
Finanzdienstleistungen29%
Öffentlicher Dienst18%

Mitarbeiterfluktuation zur Verbesserung analysieren

Die Bewertung Ihrer Fluktuationsrate geht über die reine Berechnung hinaus. Verstehen Sie die Gründe für Abgänge und identifizieren Sie Schmerzpunkte – so erhalten Sie ein klareres Bild des Arbeitsalltags. Suchen Sie nach Mustern, um Hauptursachen aufzudecken und diese Erkenntnisse zur Verbesserung der EX zu nutzen.

Laut 69 Prozent der CX-Führungskräfte ist die Prognose zukünftiger Personalbedarfe eine große Herausforderung.

Stellen Sie sich bei der Analyse unter anderem folgende Fragen:

  • Wer geht?

  • Welche Gründe nennen Mitarbeiter:innen in Exit-Gesprächen?

  • Wann war die Fluktuation am höchsten bzw. niedrigsten?

  • Gibt es Muster?

  • Welche Service-Anliegen reichen Mitarbeiter:innen am häufigsten beim HR-Helpdesk ein?

  • Welche Auswirkungen hat das auf das Workforce Forecasting?

  • Was sagen Mitarbeiter:innen zur Personalabwanderung?

  • Wie beschreiben sie ihre Employee Experience Journey?

Mitarbeiterfluktuation senken: 7 Strategien

Mit den richtigen Schulungen, Coaching, Tools und Support möchten Mitarbeiter:innen langfristig bleiben. Steigern Sie Mitarbeiterenengagement und Bindung – mit diesen sieben Tipps gegen Fluktuation.

1. KI nutzen

KI kann die Fluktuation senken, weil sie monotone Aufgaben übernimmt und Arbeit angenehmer macht. Laut Zendesk EX Trends Report stimmen 76 Prozent der IT- und HR-Führungskräfte zu, dass KI-Tools Mitarbeiter:innen neue, zuvor unpraktische Aufgaben ermöglichen. 81 Prozent sagen, sie helfen bei komplexen Aufgaben.

Angenommen, Sie leiten den Kundenservice und möchten die Fluktuation bei Agent:innen senken. Statt Ihr Team dieselben Fragen immer wieder beantworten zu lassen, können Sie diese Tickets an einen KI-Agenten oder einen anderen Chatbot weiterleiten.

76 Prozent der IT- und HR-Führungskräfte stimmen zu, dass KI-Tools Mitarbeiter:innen neue Aufgaben ermöglichen, die zuvor unpraktisch waren.

2. Top-Leistungen anerkennen

Eine unterstützende Arbeitsumgebung trägt wesentlich dazu bei, dass Mitarbeiter:innen bleiben. Zum Glück müssen Sie sich nicht auf manuelle Notizen verlassen, um Anerkennung auszusprechen.

WFM- und QA-Software, die Leistung analysiert, hilft, konstant starke Leistungen sichtbar zu machen und zu würdigen. Das steigert die Mitarbeiterzufriedenheit, weil deutlich wird, dass Beiträge gesehen und geschätzt werden.

3. Feedback anhören

Ohne Feedback erhalten Sie kein vollständiges Bild der Employee Experience. Fordern Sie Ihr Team auf, mitzuteilen, was in der Rolle gut läuft und was nicht. Wer zuhört, hält Top-Kräfte – und verbessert die Ergebnisse.

Versenden Sie automatisch Zufriedenheitsumfragen nach internen Service-Kontakten. Achten Sie auf häufige Ticketmuster, die Frust auslösen könnten.

Beispiel: Nach einer Umfrage stellte OpenTable fest, dass das Einreichen von Tickets beim internen Helpdesk umständlich war. Daraufhin investierte das Unternehmen in ein neues Mitarbeiterservice-Tool, über das Teams Unterstützung über mehrere Kanäle erhalten und den Status ihrer Anfragen verfolgen konnten – das Ergebnis: zufriedenere Mitarbeiter:innen.

Auch eine anonyme Mitarbeiterengagement-Umfrage liefert wertvolle Einblicke in die EX. Prüfen Sie zudem Bewertungsportale, um zu sehen, was Nutzer:innen über Ihr Unternehmen sagen. Führen Sie Daten aus allen Bereichen zusammen, um gewünschte Veränderungen breit umzusetzen.

4. Flexible Arbeitsmodelle etablieren

Mitarbeiter:innen erwarten heute Flexibilität, nicht starre Prozesse. In unserem EX Trends Report sagten 87 Prozent der IT- und HR-Führungskräfte, dass flexible Arbeitsmodelle und Arbeitszeiten für Produktivität nötig sind. Das spricht für hybride oder Remote-Arbeit, wenn sie die Leistung steigert.

Unterstützen Sie verteilte Teams mit der passenden Technologiebasis. Self-Service-Tools geben internen Teams Flexibilität in der Zusammenarbeit. 80 Prozent der Befragten stimmten zu, dass sich die Arbeitszufriedenheit durch bessere Self-Service-Tools deutlich erhöht hat.

KI-Agenten beantworten interne Anfragen rund um die Uhr. Investieren Sie außerdem in Lösungen, die Sicherheit priorisieren – damit komplexe oder sensible Anliegen geschützt von den richtigen Personen bearbeitet werden.

5. Burnout vorbeugen

Bei wachsender Arbeitslast hat Wohlbefinden Priorität. Mental-Health-Tage, zusätzliche bzw. unbegrenzte PTO und faire Verteilung von Aufgaben helfen, Burnout zu vermeiden und Work-Life-Balance zu sichern.

Zur fairen Verteilung können Sie Workforce-Management-Software nutzen, um zu hohe Auslastungen zu erkennen. Prüfen Sie, wer Kapazitäten hat, und verlagern Sie Aufgaben entsprechend. Beobachten Sie die Leistung, damit die Qualität nicht leidet.

6. In Training und Coaching investieren

Schulungen und Coaching vermitteln Fähigkeiten und Wissen für exzellente Arbeit. Das stärkt Selbstvertrauen und Wertschätzung – und senkt die Wechselbereitschaft.

Geeignete WEM-Tools zeigen Wissenslücken und Teamleistung, um Coaching gezielt einzusetzen. So entstehen Entwicklungspfade im Unternehmen, die zum Bleiben motivieren. Mitarbeiterentwicklung fördert zusätzlich Motivation, Zusammenarbeit und Lernbereitschaft.

7. HR-Support leicht zugänglich machen

Mitarbeiter:innen müssen verlässliche Wege haben, Antworten und Unterstützung zu erhalten. Der Zugang zu HR ist mit HR-Helpdesk-Software einfach – Frust sinkt, Vertrauen steigt. Mit der richtigen Lösung erreichen Mitarbeiter:innen HR über vertraute Kanäle wie Slack, Microsoft Teams oder E-Mail. Zudem sorgen KI-Wissensdatenbanken für stets korrekte Informationen, während KI-Agenten 24/7 unterstützen. Komplexe HR-Prozesse – etwa Onboarding oder Trainings – werden so leichter. Fehlende Unterstützung führt sonst schneller zu Abgängen.

Ein einfacher HR-Zugang ermöglicht auch frühzeitige Intervention – z. B. bei Konflikten, Belästigung oder Work-Life-Balance-Problemen. HR kann deeskalieren und Lösungen finden, die die Bindung stärken.

Kosten der Mitarbeiterfluktuation

Hohe Fluktuation schmälert Gewinne deutlich. Expert:innen beziffern die Kosten der Fluktuation mit einem Drittel bis zum Drei- bis Vierfachen des Jahresgehalts der betreffenden Person. Eine Person mit 80.000 $ Jahresgehalt kann im Extremfall bis zu 240.000 $ an Ersatzkosten verursachen.

Die Kosten hängen von vielen Faktoren ab:

  • Zeitpunkt des Abgangs

  • Seniorität, Rolle und Kontakte der Person

  • Anzahl der direkt unterstellten Mitarbeiter:innen

  • Anzahl der benötigten Ersatzpersonen

  • Kosten für deren Einstellung und Einarbeitung

Selbst der Ersatz von Berufseinsteiger:innen kostet mehrere Monatsgehälter – inklusive Onboarding und Offboarding. Die Bindung Ihrer Belegschaft liegt daher im ureigenen Interesse Ihres Unternehmens.

Häufig gestellte Fragen

Nahtlosen Mitarbeiterservice für höhere Bindung bieten

Erfolgreiche Unternehmen betrachten Teammitglieder als wertvolle Assets. Auch wenn Abgänge nie ganz vermeidbar sind, hebt geringere Fluktuation die Moral, verbessert die Service-Kontinuität und erhöht den ROI Ihrer Trainings.

Viele Faktoren beeinflussen die Employee Experience. Ein direkter, wirkungsvoller Hebel ist, sicherzustellen, dass Mitarbeiter:innen schnell, personalisiert und effektiv Antworten erhalten, wann immer sie sich an HR wenden. Dafür benötigen Sie jedoch die richtige HR-Helpdesk-Software.

Zendesk bietet eine KI-gestützte Mitarbeiterservice-Lösung, die ohne Code oder Engineering auskommt. Testen Sie sie noch heute in einer kostenlosen Testphase.

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